Die Praxis fit machen für den Ruhestand

Neues Innendesign, neue Möbel, eine energetische Sanierung, und die Elektroinstallationen wurden auch ausgetauscht: 2014 hat die Bielefelder Augenärztin Dr. Marianne Wedegärtner ihre Praxis umfassend renoviert. Dabei hatte sie auch den Wert der Praxis im Hinterkopf – auch im Hinblick auf die private Altersvorsorge.

„Ich will meine Praxis irgendwann weitergeben“, sagt die Bielefelder Ärztin. „Ich werde jetzt 56 Jahre alt. Und nach 25 Jahren Bestehen der Praxis ist jetzt der richtige Zeitpunkt, um sich für die Zukunft neu und innovativ zu positionieren.“ Damit bleibt Marianne Wedegärtner eine Ausnahme – denn die Investitionsbereitschaft der niedergelassenen Ärzte liegt auf anhaltend niedrigem Niveau. Besonders betroffen ist hier der sogenannte Fachärztliche Bereich I, zu dem auch Augenärzte zählen: Dem Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung (Zi) zufolge sank die Investitionstätigkeit in diesem Bereich um 6.100 Euro beziehungsweise 33,5 Prozent zwischen 2009 und 2012 (Quelle: Zi-Praxis-Panel 2015).

Diese Entwicklung stelle ein Risiko für die Rente der Ärzte dar, betont Klaus Aschoff, Betreuer für Firmenkunden und Freiberufler der Volksbank Bielefeld-Gütersloh. Investitionen seien schließlich wichtig mit Blick auf den Wert der Praxis. „Für viele ist der Erlös aus dem späteren Praxisverkauf immer noch ein wichtiger Baustein der privaten Altersvorsorge“, erklärt er. „Das ist aber nur ein Aspekt. Denn gleichzeitig steigern Mediziner so auch die Chance, tatsächlich einen Nachfolger zu finden, der die Praxis übernehmen will – ein Investitionsstau schreckt potenzielle Bewerber eher ab.“ Klaus Aschoff empfiehlt Ärzten, sich deswegen auch über die zahlreichen Fördermöglichkeiten zu informieren. Neben günstigen Krediten von KfW und NRW-Bank zählt dazu vor allem auch der hauseigene Praxiskredit der Volksbank Bielefeld-Gütersloh.

Durch diese Vielzahl der Angebote müssen Kunden erst einmal hindurchfinden – hier kommt es also auf die Beratungsqualität des jeweiligen Kreditinstituts an. „Für mich war die Beratung deswegen sehr wichtig“, blickt Dr. Marianne Wedegärtner zurück. Dass Investitionen eine wichtige Rolle spielen, sieht auch die Volksbank-Kundin so. 2013 hatte sie nach einer neuen Praxispartnerin gesucht, 2014 ist dann eine junge Medizinerin eingestiegen. „Ich hatte vorher schon in neue und teure Geräte investiert, das hat auf jeden Fall eine Rolle gespielt“, sagt Dr. Marianne Wedegärtner. „Die junge Kollegin hatte zuvor in einer Augenklinik gearbeitet – und wollte sich danach technisch auch nicht verschlechtern.“